„Future Cosmetics“-Studie

Im Herbst 2022 wurde vom Zukunftsinstitut im Auftrag von Kosmetik transparent die Studie „Future Cosmetics“ herausgegeben. Die Studie identifiziert verschiedene Megatrends, die sich in der österreichischen Gesellschaft im Laufe der nächsten Jahre etablieren werden.

Nachfrage nach Männer Kosmetika   

Einer der erforschten Megatrends ist der Gender-Shift. Darunter versteht man, dass neue Körper- und Schönheitsideale unabhängig vom Geschlecht entstehen und Makeup nicht mehr ausschließlich Frauen vorbehalten ist. „Unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Zugehörigkeit zu bestimmten Subkulturen und Szenen können sich immer mehr Männer vorstellen, regelmäßig Makeup zu tragen“, erklärt der Studienautor. Bereits seit den 1990er Jahren sind Haut- und Körperpflegeprodukte speziell auf die Bedürfnisse der Männer abgestimmt. In den letzten 30 Jahren hat sich nicht nur das Produktangebot von Seiten der Unternehmen, sondern auch das individuelle Schönheitsbewusstsein stark verändert. „Vor allem die jüngeren Konsumenten sind heutzutage offen für Makeup. Wir gehen daher davon aus, dass der Marktanteil von Männerkosmetik in den nächsten Jahren stark ansteigen wird“, meint Andrea Schneider, Sprecherin der Gruppe Kosmetik transparent.

Queer Cosmetics im Mainstream angekommen

Neben Männerkosmetika etablieren sich auch Queer-Cosmetics zunehmend im österreichischen Markt. „Als Zielgruppe der Kosmetikindustrie bleiben homo-, aber auch inter-, transsexuelle und queere (LGBTQIA+) Österreicherinnen und Österreicher in Zukunft relevant. Allerdings erwartet die LGBTQIA+-Community eine besonders sensible Ansprache durch Marken, die Stereotypisierungen und (unbeabsichtigte) Diskriminierung nicht reproduziert“, erklärt der Studienautor. Konsument:innen verlangen somit, dass Diversität auch innerhalb der Firmen gelebt wird, etwa durch die Unternehmensführung von queeren Personen. „Neben den Queer Cosmetics beobachten wir außerdem den Trend der genderneutralen Kosmetik, die geschlechterunspezifisch entwickelt wird“, so Andrea Schneider.

Makeup für alle Hauttöne

Die Makeup-Branche öffnet sich nicht nur für Männer und die LGBTQIA+-Community, sondern es wächst auch das Produktangebot speziell für People of Color. Für mehr Inklusion und Diversität setzt sich auch Popstar Rihanna ein. So hat die Beauty-Entrepreneurin eine neue Kosmetiklinie gelauncht, die über 40 verschiedene Hauttöne inkludiert.

Unterdessen entsteht aber auch ein Diskurs rund um das Thema der kulturellen Aneignung innerhalb der Kosmetikbranche, wie der Studienautor erklärt: „Zu den aktuellsten Beispielen gehört der sogenannte Glass Skin Look […] der ursprünglich ein koreanisches Schönheitsideal darstellt. Jetzt wird er oft dem Clean-Beauty-Trend zugeordnet, die traditionelle Verbindung zum asiatischen Raum wird – ob bewusst oder unbewusst – unterschlagen.“ Wichtig sei daher, das eigene Bewusstsein für die kulturelle Herkunft von Körper- und Hautpflegeritualen zu schärfen, wie Andrea Schneider betont.