Ära eines neuen Gesundheitsbewusstseins

Rund vier von fünf Österreicher:innen (81 Prozent) schätzen ihren Gesundheitszustand als (sehr) gut ein und knapp 20 Millionen Personen im deutschsprachigen Raum halten sich zudem für gesundheitsbewusst, wie Studien zeigen. Im Jahr 2017 achteten knapp zwei Drittel (61 Prozent) der deutschen Bevölkerung auf regelmäßige Gesichts- und Körperpflege und für drei Viertel (75 Prozent) trug ein gutes Aussehen auch zum Wohlbefinden bei. Seither hat die Corona-Pandemie das gesellschaftliche Gesundheitsbewusstsein nachhaltig verändert, wie eine Untersuchung von PwC zeigt. „Durch die Corona-Krise sind Menschen häuslicher geworden, die Familienzeit hat zugenommen, die persönliche Me-Time wird hingegen knapper“, ist auch der Studienautor der Future Cosmetics Studie vom Zukunftsinstitut überzeugt. Zugleich bedingt das neue gesellschaftliche Gesundheitsbewusstsein eine Aufwertung von Körper- und Hautpflegeritualen, wie die Studienergebnisse nahelegen.

Haut- und Körperpflege für den Feelgood-Faktor 

Haut- und Körperpflege sorgen für die richtige Hygiene, halten sauber und schützen vor Infektionen. In diesem Sinne bilden sie einen integralen Bestandteil der eignen Gesundheitsvorsorge. So werden etwa beim Händewaschen Bakterien und Schmutz entfernt, das Zähneputzen schafft die richtige Mundhygiene und Sonnenschutz beugt Hautkrebs vor.

Zudem wird Körperpflege seit Jahrhunderten als Ausdruck der Selbstfürsorge gesehen, indem man sich selbst eine bewusste Wertschätzung entgegenbringt. So, wie Duftkerzen auf viele Menschen eine beruhigende Wirkung haben, kann sich ein ähnlicher Entspannungszustand bei einem heißen Schaumbad oder einem wohltuenden Fußpeeling einstellen.

Dekorative Kosmetik (Makeup) bestimmt ebenso maßgeblich, wie wir uns fühlen. Das trifft zunehmend auch auf Männer zu, da klassische Geschlechterrollen im Umbruch sind. Gewisse Frisuren oder Schminkpraktiken können daher unabhängig vom Geschlecht Ausdruck einer Gruppenzugehörigkeit sein und sozialer Isolation vorbeugen.

Wer sich also gut fühlen will, sollte seiner Körper- und Hautpflege ganz besondere Aufmerksamkeit schenken – denn dadurch werden nicht nur Krankheiten vorgebeugt, sondern auch das subjektive Wohlbefinden gesteigert.

Neue Entwicklungen 

Im Zuge des neuen Gesundheitsbewusstseins gibt es eine Reihe weiterer Trends, die sich am österreichischen Beauty-Markt abzeichnen. Dazu gehören insbesondere die folgenden Entwicklungen:

  • Holistic Health auf dem Vormarsch: Darunter versteht man, dass der Gesundheitsbegriff nicht auf die Abwesenheit einer Krankheit reduziert wird, sondern jeden Aspekt des privaten und gesellschaftlichen Lebens miteinschließt. Es ergibt sich somit ein Zusammenspiel aus physischer, psychischer und emotionaler Gesundheit.
  • Home-Spa für Wellness in den eigenen vier Wänden: Für ein Home-Spa wird das eigene Zuhause als eine Art Wellnessoase eingerichtet, um Auszeit vom stressigen Alltag zu finden. Im Rahmen dessen kann ein angenehmer Raumduft versprüht, ein ausgiebiges Schaumbad genommen, ein Gesichtspeeling oder eine Haarkur verwendet werden. Der Trend des Home-Spas ist insbesondere während der Covid-Pandemie aufgekommen, als Wellness-Einrichtungen geschlossen waren. Aufgrund der anhaltenden Teuerung bietet das Home-Spa nach wie vor eine kostengünstige Alternative zum Wellness-Luxus.
  • Refamilisierung im Badezimmer: Refamilisierung bedeutet, dass persönliche Angelegenheiten in den Familienalltag integriert werden (z.B. Arztbesuche, Zubereiten von Mahlzeiten, Entspannungsübungen). Körper- und Hautpflegerituale sind davon umfasst und finden nicht länger alleine hinter verschlossenen Badezimmertüren statt, sondern werden gemeinschaftlich praktiziert. In diesem Zusammenhang steigt auch die Nachfrage nach Pflegeprodukten, die für die ganze Familie geeignet sind und von jedermann/jedefrau unabhängig von Alter und Geschlecht verwendet werden können.
  • Science Beauty für aufgeklärte Konsument:innen: Dieser Begriff bezeichnet den Umstand, dass jahrelange Forschungsarbeit hinter der Entwicklung von neuartigen Kosmetika steckt. Markenhersteller kollaborieren regelmäßig mit Forschungseinrichtungen, um neuartige Erkenntnisse in die Produktentwicklung einfließen zu lassen und die Wirkung von Körper- und Hautpflegeprodukten wissenschaftlich zu belegen.
  • Steigende Transparenz bei den Inhaltsstoffen: Konsument:innen fordern immer mehr Informationen zu den Inhaltsstoffen und der Wirkung von Kosmetika. Mit der neuen COSMILE-Europe-App können die Barcodes der Produkte gescannt werden, um sie auf den Prüfstand zu stellen und individuellen Unverträglichkeiten Rechnung zu tragen.