Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Haut- und Körperpflege: Wie pflegen sich die Österreicher während eines Lockdowns?  Was ändert sich danach wieder an den Pflege-Routinen? Dazu hat Kosmetik transparent zwei repräsentativen Studien durchgeführt, eine im April und eine im Oktober/November 2020. Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Händewaschen und Handpflege bleiben im Fokus.
  • Kein Corona-Effekt beim Haare Waschen, Duschen und Zähneputzen.
  • Verwendung von Make-up, Styling und Deos reduziert.
  • Wellness im Badezimmer kein Megathema.
  • Gesichtspflege minimierter, Bärte sprießen.
  • Veränderte Einkaufsroutine.

Händewaschen und Handpflege bleiben im Fokus.

Händewaschen und Händeeincremen dominieren die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Haut- und Körperpflege im Jahr 2020. Während des Lockdowns im April 2020 gab mehr als ein Drittel der Befragten an, Handcreme häufiger zu verwenden als davor. Im Oktober/November 2020 gaben immerhin noch 14 Prozent an, beim häufigeren Händeeincremen geblieben zu sein.

Kein Corona-Effekt beim Haare Waschen, Duschen und Zähneputzen.

Duschen und Haare waschen gehören mit und ohne Lockdown zum führenden hygienischen Grundbedürfnis der Menschen. Es handelt sich dabei um Rituale, die zum „Ich-fühl-mich-in-meiner-Haut-wohl“ beitragen. Dazu gehört auch das Zähneputzen. Diese Kulturtechnik zeigt sich weitestgehend resistent gegenüber äußeren Entwicklungen. Bis auf wenige Mundhygiene-Muffel putzen fast hundert Prozent ihre Zähne unabhängig von Lockdown und Home-Office.

Verwendung von Make-up, Styling und Deos reduziert.

Differenzierter stellt sich die Situation bei der Verwendung von Deos dar: 15,6 Prozent verwendeten im Frühjahrs-Lockdown seltener ein Deo. Im Herbst waren es immerhin 5,6 Prozent, die angaben, seltener ein Deo zu verwenden als während der Ausgangsbeschränkung im April. Dies kann daran liegen, dass ein Viertel der Befragten auch im Herbst angab, vollständig oder tageweise im Home-Office zu sein.

Weniger Kontakte zu anderen, führt zu einer geringeren Verwendung von Deos. Diese Überlegung wird bestärkt, weil auch 8,4 Prozent sagen, nach dem Lockdown weniger Parfum oder Eau de Toilette zu verwenden.

Die Verwendung von Make-up ist im Frühjahrs-Lockdown um fast ein Viertel zurückgegangen. Im Oktober gaben noch immer knapp zehn Prozent an, auf Make-up zu verzichten. Je mehr Home-Office und geringer die Möglichkeit auszugehen, desto mehr sinkt offenbar der Wunsch, sich zu schminken. Der Lippenstift wird auch jetzt mit 13,8 Prozent deutlich weniger verwendet. Dem Styling der Haare ergeht es ähnlich: 23,8 Prozent verzichteten im Lockdown auf Gel, Wachs und Haarspray. Im Herbst waren es immerhin noch 8,6 Prozent, die ihrer Frisur keinen finalen Schliff versetzen.

Wellness im Badezimmer kein Megathema.

Interessant ist, dass Wellness-Anwendungen im eigenen Bad wie Vollbad, Körperpeeling, Bodylotion, Maniküre, Pediküre und Haarmasken in Zeiten des April-Lockdowns mit bis zu 18,8 Prozent weniger genützt wurden als davor. Im Oktober/November sind es nach wie vor bis zu zehn Prozent, die zu Hause nicht „wellnessen“. Offenbar braucht es für Wellness-Anwendungen dieser Art die Kosmetikerin oder den Friseur als Impulsgeber. Was noch dazu kommt ist, dass in Zeiten von Lockdown und Home-Office weniger Zeit dafür bleibt, vor allem wenn auch Kinder im Homeschooling da sind. Kosmetik transparent empfiehlt, gerade in diesen herausfordernden Zeiten, dem Körper Gutes zu tun und damit die Seele zu streicheln.

Gesichtspflege minimierter, Bärte sprießen.

Mit der Gesichtsreinigung und -pflege sowohl am Morgen als auch am Abend nehmen es die Frauen derzeit nicht mehr so streng. Die Befragung im Herbst ergab, dass zwischen drei und vier Prozent der Interviewten ihr Gesicht weniger reinigen und pflegen als vor dem Lockdown.

Durch Corona sind einige Männer auf den Geschmack gekommen Bart zu tragen. Rund einer von zehn Männern ist seit dem Lockdown Bartträger. Während des Lockdowns im Frühjahr waren es sogar zwei von zehn Männern, die den Bart sprießen ließen.

Veränderte Einkaufsroutine.

Beim Einkauf von Haut- und Körperpflegeprodukte zeigen sich zwei markante Änderungen. Einerseits die zu erwartende Zunahme von Online-Shopping, anderseits mehr Einkäufe im Lebensmittelhandel. Das führt dazu, dass der Drogeriefachhandel für 6,6 Prozent der Befragten nicht mehr die erste Bezugsadresse ist.  Die monatlichen Ausgaben pro Kopf für Haut- und Körperpflegeprodukte lagen vor Corona bei durchschnittlich 31,20 Euro und nach Corona bei 28,90 Euro. Das zeigt, dass die Menschen ihre Vorräte aufbrauchen und auf Haushaltsausgaben achten müssen.

Wie wichtig der österreichischen Bevölkerung die Haut- und Körperpflege aber ist, zeigt, dass sie täglich mehr als 28 Minuten damit beschäftigt sind. Am Wochenende ist es mehr als eine halbe Stunde. Während des Lockdowns war es auch unter der Woche mehr als eine halbe Stunde.

Umfragedesign

Im Auftrag von Kosmetik transparent befragte Marketagent 500 Personen im Alter zwischen 20 und 75 Jahren online vom 28.Oktober bis 3. November 2020. Die für Österreich repräsentativen Ergebnisse wurden mit einer Vergleichsstudie vom April 2020 verglichen.