„Future Cosmetics“-Studie

Im Herbst 2022 wurde vom Zukunftsinstitut im Auftrag von Kosmetik transparent die Studie „Future Cosmetics“ herausgegeben. Die Studie identifiziert verschiedene Megatrends, die sich in der österreichischen Gesellschaft im Laufe der nächsten Jahre etablieren werden. Dazu gehört der Megatrend Konnektivität, der aufgrund von digitalen Strukturen Einzug in die Kosmetikbranche erhält.

Vernetzung der Beauty-Community steigt

Lange Zeit war der Zugang zu Kosmetikprodukten und Beauty-Spezialwissen nicht für jedermann und jedefrau zugänglich. Heutzutage erlebt die Kosmetikbranche einen Umbruch, der sich auf die vielfältigen Open-Source-Inhalte im Internet zurückführen lässt. „In den 1990er und 2000er Jahren stieß eine geschlossene Elite aus professionellen Make-up-Artists Neuerungen und Moden an […]. Heute befinden sich die Trendsetter im Internet und umgehen auf ihren Social-Media-Kanälen, mit Podcasts und Videos die ehemals mächtigen Mittelsleute. Mikro-Influencer und Social-Media-Stars sprechen direkt zu ihrer Community, deren Mitglieder über die ganze Welt (oder zumindest die gesamte Republik) verteilt sein können“, erklärt der Studienautor. Obwohl diese Entwicklung als große Errungenschaft gesehen werden kann, ist nicht jeder freizugängliche Inhalt korrekt. Eine beträchtliche Anzahl an viralen Beauty-Hacks ist nämlich nicht nur falsch, sondern auch gefährlich. Andrea Schneider, Sprecherin der Gruppe Kosmetik transparent, empfiehlt: „Es ist immer wichtig, auf die Quelle eines Beitrags zu achten. Wer ist der/die Urheber:in? Von welchem Account geht ein Posting aus? Diese und weitere Fragen helfen, die Qualität und Seriosität von Online-Content eigens beurteilen zu können. Das ist vor allem für die jüngeren Konsument:innen sehr wichtig, die noch nicht so viel Erfahrung mit der eigenen Recherche im Netz haben.“

Online Tools für Makeup-Simulationen nehmen zu

Während der Corona-Pandemie hat sich vieles verändert. Einerseits hat die soziale Isolation die Körperpflege und Schminkgewohnheiten der Österreicher:innen beeinträchtigt. So haben beispielsweise lediglich 7,5 Prozent der Frauen Lippenstift unter der Maske getragen, wie eine Befragung von marketagent im Auftrag von Kosmetik transparent zeigt. Andererseits waren auch die Geschäfte vor neue Herausforderungen gestellt, als geänderte Öffnungszeiten und Lockdowns die Kund:innen fernhielten. Die Kosmetikbranche hat auf diese neuen Anforderungen mit innovativen Konzepten reagiert und virtuelle Produkterlebnisse entwickelt: Mittels Apps können Konsument:innen von zuhause aus Makeup-Produkte virtuell testen und bestellen. Auch können verschiedene Haarfarben und -schnitte mittels speziellen Filtern ausprobiert werden. Wie aktuelle Statistiken verdeutlichen, werden solche virtuellen Erlebnisse für die Kosmetikbranche in der Zukunft eine große Rolle spielen.

Neue Möglichkeiten mit der 1:1-Personalisierung erkunden

Konsument:innen können mit Künstlicher Intelligenz ihren individuellen Makeup- und Skincare-Look finden. Was man dafür braucht, ist ein Smartphone. Damit nehmen Kund:innen ein Selfie auf und laden das Foto in den Apps von Beauty-Unternehmen oder sonstigen Anbietern hoch. Anschließend erfolgt eine Hautanalyse, auf deren Basis die individuell passende Formulierung von Hautpflegeprodukten gefunden und erstellt werden kann. Dabei können sogar Wetter- und Umweltbedingungen berücksichtigt und Schattierungen auf das aktuelle Outfit abgestimmt werden. „KI kann dazu beitragen, in Einzelanfertigungen maßgeschneiderte Kosmetikartikel massenfähig zu machen. Die Hautpflege der Zukunft ist nicht nur typgerecht, sondern exakt auf persönliche Bedürfnisse zugeschnitten. Erste Unternehmen sind bereits in diesen Bereich vorgedrungen“, erklärt der Studienautor.

Weiters braucht es für die Herstellung solcher personalisierten Produkte nicht unbedingt große Fabriken, sondern können diese Formulierungen via 3D-Drucker inhouse produziert werden. „Wenn sich die Technologie des 3D-Druckers am Markt durchsetzt, könnten Kund:innen vielleicht ihre individuellen Makeup-Formulierungen zuhause in den eigenen vier Wänden herstellen“, meint Andrea Schneider, Sprecherin der Gruppe Kosmetik transparent. „Derzeit ist das aber Zukunftsmusik. Der Großteil der Kosmetik wird in Österreich nach wie vor im stationären Handel verkauft. Trotzdem sehen wir, dass der Online-Anteil zunimmt und immer wichtiger für die Branche wird“, so Andrea Schneider.