Wer auch in Zeiten der Corona-Lockdowns nicht auf gefärbte Haare verzichten will, muss die Haare selbst färben. Dabei können viele Fragen entstehen. Färben oder tönen? Welche Farbe passt? Kosmetik transparent gibt eine Orientierungshilfe.

  1. Färben oder Tönen?

Haarfärbemittel werden auf Grund ihrer Haltbarkeit und Formulierung in zwei Gruppen eingeteilt:

  • direktziehende und
  • oxidative Haarfarben.

Direktziehende Haarfarben: Temporär und semipermanent

Diese Haarfarben verändern die Haarstruktur nicht. Bei der Färbung lagern sich die Farbstoffe auf der Oberfläche des Haares ab und werden mit jeder Haarwäsche langsam, aber sicher ausgewaschen. Kennzeichen: Die Farbmischung liegt schon gebrauchsfertig in der Packung. Die Farbe wird auf das gewaschene, feuchte Haar aufgetragen und nach 15 bis 20 Minuten ausgespült.

Wie lange direktziehende Haarfarben halten, hängt von ihrer Zubereitung ab:

  • Sogenannte temporäre Haarfarben, wie Kurlotionen und farbgebende Schaumfestiger verändern die natürliche Haarfarbe nur leicht und halten ein bis zwei Haarwäschen.
  • Bei semipermanenten Haarfarben, den sogenannten Soft-Tönungen sind die Farben dem Haarkeratin angepasst. Daher lagern sie sich nicht nur an der Oberfläche an, sondern dringen auch relativ tief in die Haarfaser ein. Tönungslotion, Schaumtönungen oder Tönungsmousse überstehen acht bis zehn Haarwäschen und sind für kurzfristige Veränderungen der Naturhaarfarbe ideal. Je heller die Ausgangsfarbe ist, desto mehr Möglichkeiten stehen offen und desto intensiver ist das Farbergebnis. Ein Aufhellen ist aber nicht möglich.

Oxidative Haarfarben: Dauerhaft und ideal zur Grauabdeckung

Oxidative Haarfärbemittel halten Haarwäsche, Lichteinwirkung oder anderen Haarbehandlungsmethoden stand. Sie ermöglichen fast jede Haarfarbe, egal ob heller oder dunkler. Auch bei der Abdeckung von grauen Haaren sind sie ideal. Besonders bei naturähnlichen Haarfarben verschwinden graue Haare vollständig. Kein Wunder, dass acht von zehn Haarfärbemitteln in diese Gruppe gehören.

Schon gewusst? Die Farbe entsteht durch chemische Reaktionen direkt auf und im Haar. Dazu sind zwei Komponenten notwendig, die an sich beide farblos sind: Entwickler und Kuppler. Sie werden vor der Anwendung zusammengemixt und anschließend auf das Haar aufgetragen. Nach einer Einwirkdauer von circa 30 Minuten ist der Färbeprozess abgeschlossen. Das Haar ist jetzt vollständig durchgefärbt. Je nach Rezeptur hält die Farbe bis zu 24 Haarwäschen oder ist dauerhaft. Wichtig für diese Färbung ist die Verwendung von Wasserstoffperoxid in Verbindung mit Ammoniak oder Monoethanolamin. Manche Produkte kommen mit nur wenig Wasserstoffperoxid und immer häufiger ganz ohne Ammoniak aus. Ammoniak wird dann durch andere Alkalisierungsmittel ersetzt. Diese riechen nicht so störend, bleiben aber länger im Haar.

  1. Welche Farbe passt?

Vor der Entscheidung für eine neue Haarfarbe, sollte man bei Tageslicht das ungeschminkte Gesicht studieren. Die Frage ist: Welche Farbe passt zum Gesicht? Der Teint und die Farbe der Augen und Augenbrauen geben vor, welche Nuancen optimal sind. Wer unsicher ist, wählt den hellsten Ton des Haares. Mehr zum Thema –>

  1. Welche Pflege für gefärbtes Haar?

Oxidative Haarfarben und Blondierungen verändern die Haarstruktur. Deshalb ist es besonders bei diesen beiden Färbemethoden wichtig, die Haare zu pflegen. Moderne Haarfärbesysteme beinhalten verstärkt Pflegewirkstoffe, die die Haaroberfläche wieder glätten. Das verstärkt Glanz und Leuchtkraft der Haarfarbe. Damit dieser Effekt lange erhalten bleibt, sollten auch bei Shampoo und Haarpflege Spezialprodukte für coloriertes Haar verwendet werden. Haarmasken und Spülungen versorgen darüber hinaus das Haar mit Feuchtigkeit und lassen es geschmeidig werden.

Kosmetik transparent Tipps

  1. Wer sein Haar zum ersten Mal färben möchte, sollte auf eine permanente Colorierung verzichten und zuerst einmal tönen. Erst wenn die richtige Farbe gefunden ist, kann auch dauerhaft gefärbt werden.
  2. Beim Tönen oder Färben den Fokus auf den Ansatz und das Haupthaar legen, Haarspitzen sind von Natur aus brüchiger und benötigen weniger Faarbe.
  3. Alternativen zum Haare färben sind colorierte Sprays und Haarpuder. Sie eignen sich besonders um nachwachsenden Ansatz zu verbergen.
  4. Glänzende Finish-Produkte lassen Haare, die Farbkraft verloren haben, wieder verstärkt erstrahlen.