Wandern ist eine wunderbare Möglichkeit, die Natur zu genießen, frische Luft zu tanken und dem Alltag zu entfliehen. Ob sanfte Spaziergänge durch den Wald oder anspruchsvolle Touren in den Bergen – die Faszination der Natur zieht uns an. Doch gerade beim Wandern, oft über Stunden hinweg und in verschiedenen Höhenlagen, wird der Sonnenschutz schnell zur zentralen Herausforderung. Die UV-Strahlung wird im Gebirge intensiver und auch der scheinbar schützende Wald kann tückisch sein. Erfahren Sie hier, wie Sie sich und Ihre Begleiter optimal vor den unsichtbaren Gefahren der Sonne schützen und unbeschwert Ihre Wanderung genießen können.
Warum Sonnenschutz beim Wandern unverzichtbar ist
Die Intensität der UV-Strahlung nimmt mit der Höhe zu: Pro 1.000 Höhenmeter steigt die UV-Belastung um etwa 10-20%. Zudem reflektieren Schnee und Eis die UV-Strahlen zusätzlich, was die Belastung noch verstärkt, selbst wenn es nicht heiß ist. Auch im Wald ist man nicht gänzlich sicher: Zwar bieten Bäume Schatten, doch gerade bei lichten Stellen oder wenn die Sonne hoch steht, kann die Strahlung ungehindert auf die Haut treffen. Ein Sonnenbrand, auch bei kühleren Temperaturen, ist nicht nur schmerzhaft, sondern erhöht auch das Risiko für langfristige Hautschäden.
Die Säulen des Sonnenschutzes beim Wandern:
1. Kleidung: Ihr wichtigster Schutzschild
Die effektivste Methode, sich vor UV-Strahlung zu schützen, ist Sonnenschutzkleidung. Setzen Sie auf langärmlige Shirts und lange Hosen aus leichtem, atmungsaktivem Material. Viele Outdoor-Bekleidungsstücke sind heute bereits mit einem UV-Schutzfaktor (UPF) ausgezeichnet. Ein UPF von 30 blockiert beispielsweise 97% der UV-Strahlen.
- Atmungsaktive Stoffe: Materialien wie Merino, spezielle Synthetikfasern oder Funktionsstoffe leiten Feuchtigkeit ab und sorgen für ein angenehmes Klima, auch wenn die Kleidung lang ist.
- Hut oder Kappe: Ein breitkrempiger Wanderhut schützt nicht nur das Gesicht, sondern auch Ohren und Nacken – Bereiche, die oft vergessen werden und besonders anfällig für Sonnenbrand sind. Eine Sportkappe bietet immerhin Schutz für Gesicht und Kopfhaut.
2. Sonnencreme: Die Ergänzung für unbedeckte Haut
Trotz optimaler Kleidung bleiben immer Hautpartien unbedeckt, wie Gesicht, Hals, Ohren, Handrücken oder bei kurzen Pausen auch Arme und Beine. Hier kommt die Sonnencreme ins Spiel.
- Hoher Lichtschutzfaktor (LSF): Wählen Sie eine Sonnencreme mit einem LSF von mindestens 30, besser 50+, insbesondere in höheren Lagen oder bei längeren Touren.
- Wasser- und Schweißfestigkeit: Achten Sie auf den Hinweis „wasserfest“ oder „schweißresistent“, da Sie beim Wandern unweigerlich schwitzen werden.
- Regelmäßiges Nachcremen: Cremen Sie alle unbedeckten Hautstellen mindestens alle zwei Stunden großzügig nach, auch wenn die Creme als wasserfest deklariert ist und auch nach starkem Schwitzen.
- Vergessene Stellen: Denken Sie an die Ohren, den Nacken (auch unter dem Haaransatz), die Lippen (spezieller Lippenpflegestift mit LSF) und den Fußrücken, wenn Sie offene Schuhe tragen.
3. Sonnenbrille: Schutz für die Augen
Die Augen sind extrem empfindlich gegenüber UV-Strahlung. Langfristige Schäden wie Grauer Star oder Netzhautschäden können die Folge sein.
- UV400-Schutz: Achten Sie beim Kauf einer Sonnenbrille auf die Kennzeichnung „UV400“ oder „100% UV-Schutz“.
- Kategorie 3 oder 4: Für das Gebirge sind Gläser der Kategorie 3 (für allgemeine Nutzung) oder bei extremen Bedingungen wie auf Gletschern Kategorie 4 (sehr dunkel, nicht zum Autofahren geeignet) ideal.
- Seitenschutz: Eine Brille, die auch an den Seiten gut abschließt, verhindert, dass UV-Strahlung seitlich eindringen kann.
4. Verhaltensregeln: Die klügsten Entscheidungen
Neben den Produkten gibt es auch Verhaltensweisen, die Ihren Sonnenschutz maßgeblich beeinflussen:
- Mittagssonne meiden: Planen Sie Ihre Wanderrouten so, dass Sie die intensive Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr möglichst im Schatten verbringen oder eine längere Pause einlegen.
- Schatten suchen: Nutzen Sie natürliche Schattenquellen wie Bäume oder Felsvorsprünge für Pausen.
- Hydration: Ausreichend trinken hilft nicht direkt gegen UV-Strahlung, aber ein gut hydrierter Körper ist widerstandsfähiger und beugt Hitzeerschöpfung vor, was die Gesamtanstrengung bei Sonneneinstrahlung mindert.
Fazit Sonnenschutz beim Wandern
Ein umfassender Sonnenschutz ist beim Wandern kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Mit der richtigen Ausrüstung und den passenden Verhaltensweisen können Sie die Schönheit von Wald und Bergen unbeschwert und sicher genießen – Kilometer für Kilometer.
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