Die Zahl der Gerüchte rund um die Sonne ist hoch. Kosmetik transparent schafft Klarheit und stellt zehn Mythen zum Sonnenschutz auf den Prüfstand.

Mythos 1: Mit Sonnencreme werde ich nicht braun.

Hartnäckig hält sich das Gerücht unter den Mythen zum Sonnenschutz, dass man mit einem hohen Lichtschutzfaktor nicht braun wird. Das ist ein Irrtum. Auch mit Sonnencreme wird man braun. Zu beachten ist, dass selbst sehr dunkle, sonnenunempfindliche, vorgebräunte Menschen  sich nur 45 Minuten gefahrlos der Sonne aussetzen können. Bei allen anderen Hauttypen beträgt die Eigenschutzzeit fünf bis maximal 30 Minuten. Ein entsprechender Sonnenschutz ist gesünder und nachhaltiger. Es gibt auch Sonnenschutz-Produkte, die sogar den Bräunungsprozess der Haut anregen.

Mythos 2: Nachcremen bringt nichts.

Falsch. Vor allem beim Strandurlaub sollte spätestens nach zwei Stunden den Sonnenschutz erneuert werden. Die Filterwirkung kann dann verbraucht und die Haut ungeschützt sein. Wichtig ist die richtige Dosierung: Etwa sechs Teelöffel Sonnenschutz (ca. 30 Milliliter) für den ganzen Körper sollten es pro Eincremen sein. Auch nach dem Duschen, Schwimmen oder starkem Schwitzen muss der Schutz erneuert werden. Wichtig: Lippen nicht vergessen.

Mythos 3: Im Schatten muss man sich weniger schützen.

Falsch. Auch im Schatten ist Sonnenschutz erforderlich. Die UV-Strahlen streuen durch die Reflexionen in alle Richtungen. Durch einen Sonnenschirm dringen noch bis zu 50 Prozent der UV-Strahlen. Eincremen ist daher auch im Schatten sinnvoll.

Mythos 4: Creme, Lotion, Spray oder Öl – Welches Produkt wir verwenden, ist egal.

Stimmt nicht ganz. Reichhaltige Cremes und Öle sind sehr gut für sensible und trockene Haut. Sie versorgen sie mit einer Extraportion Pflege. Bei unreiner Haut am besten ölfreie Sprays oder mattierende Fluids verwenden. So bekommt die Haut zusätzliche Feuchtigkeit, aber kein zusätzliches Fett. Sprays ziehen in Sekundenschnelle ein und bieten sofortigen Schutz auf Knopfdruck.

Mythos 5: Medikamente können in der Sonne zu Pigmentflecken führen.

Das stimmt. Das Risiko, z.B. ein Melasma (unschöne Pigmentveränderungen an Schläfen, Stirn, Wangen und Hals) zu entwickeln, ist bei der Einnahme bestimmter Medikamente erhöhrt. Dazu zählen etwa hormonellen Verhütungsmittel.  Auch Antibiotika, Beruhigungsmittel, Johanniskrautkapseln oder Süßstoff können die Lichtempfindlichkeit erhöhen. Tipp: Beim Arzt nachfragen, welche Auswirkungen die Medikamente auf die Haut haben, wenn man der Sonne ausgesetzt ist.

Mythos 6: Make-up ersetzt Sonnenpflege.

Ein weiterer Irrtum, der sich seit langem unter den Mythen zum Sonnenschutz hält. Jedes Make-up enthält zwar einen leichten Lichtschutz, aber keinen Sonnenschutz. Es gibt Make-ups mit einem UV-Filter, doch diese sind kein Ersatz für eine Sonnencreme. Wer sich also nur mit einem Make-up in die Sonne begibt, muss mit einem Sonnenbrand rechnen. Besser: Vor dem Make-up Sonnenschutz auftragen.

Mythos 7: Sonne heilt Akne.

Das ist leider ein Irrtum. Die Sonne hat großen Einfluss auf Haut und Erscheinungsbild. Akne kann sie aber nicht heilen. Untersuchungen haben zwar gezeigt, dass sich Akne mit Sonne beruhigen kann. Diese Besserung ist aber oft nur von kurzer Dauer. Häufig sind Unreinheiten aufgrund der Bräune einfach weniger sichtbar. Zudem wird mit Sonnenbestrahlung die Talgproduktion der Haut gesteigert, sodass langfristig – ohne richtigen Sonnenschutz – mehr Schaden angerichtet wird als Gutes getan.

Mythos 8: Bräune aus dem Solarium beugt Sonnenallergie vor.

Dermatologen verneinen das deutlich, denn die Haut wird zwar braun, baut aber keine schützende Lichtschwiele auf. Darunter wird eine Verdickung der Hornhaut als Reaktion auf Ultraviolettstrahlung, vor allem UVB-Strahlung, verstanden. Empfehlenswert ist, sich langsam an die UV-Strahlen zu gewöhnen und einen hohen Lichtschutzfaktor zu verwenden, um Sonnenallergie zu vermeiden.

Mythos 9: Bodylotion reicht als After-Sun-Pflege aus.

Das stimmt nur eingeschränkt. Eine Bodylotion, die nicht zu fettreich ist und Inhaltsstoffe wie Aloe vera oder Panthenol enthält, wirkt sicher auch hautberuhigend, entzündungshemmend und feuchtigkeitsspendend auf sonnengebräunte Haut. Spezielle After-Sun-Produkte sind aber häufig etwas dünnflüssiger, lassen sich darum besser verteilen und wirken darüber hinaus – im Gegensatz zur Bodylotion – kühlend.

Mythos 10: In der Sonne darf man kein Parfum verwenden.

Tatsächlich können nicht „sonnentaugliche“ Produkte durch die Lichteinwirkung Pigmentflecken und Hautreizungen verursachen. Unbedingt darauf achten, dass das Parfüm für das Sonnenbaden geeignet ist – das steht auf der Verpackung.