Immer mehr Mythen werden rund um das Thema Haar gesponnen. Und viele dieser falschen Annahmen halten sich hartnäckig. Wir haben mit unseren Experten gesprochen und die wichtigsten Fragen und Antworten zu Haar-Mythen zusammengefasst.

  • Stylingprodukte trocknen das Haar aus

Dieser Mythos ist falsch. Innovative Formulierungen der Markenhersteller setzen auch bei den Stylingprodukten pflegende Inhaltsstoffe ein. Bei Schaumfestigern unbedingt darauf achten, dass sie über einen speziellen Hitzeschutz verfügen, der das Haar aktiv vor dem Austrocknen durch Föhn, Lockenstab oder Glätteisen bewahrt.

  • Häufiges Haarewaschen fördert das Nachfetten

Ein Klassiker unter den Haar-Mythen. Doch stimmen tut er nicht, da das Nachfetten der Haare über die Talgdrüsen in der Haarwurzel gesteuert wird. Die Fettproduktion hängt von Hauttyp und Alter einer Person ab. Im Alter nimmt die Fettproduktion allgemein ab. Häufiges Shampoonieren führt zu einer intensiven Entfettung. In modernen Shampoos verhindern sogenannte Rückfetter, dass die Haare bei häufigem Shampoonieren austrocknen.

  • Stress führt zu Haarausfall

Das ist richtig. Jeder Mensch verliert bis zu 100 Haare am Tag. Stressbedingte Veränderungen können diesen Zyklus beeinflussen und zu einem stärkeren Haarausfall führen. Wenn sich der Haarausfall nicht von selbst wieder reguliert, ist dies aber ein Fall für den Arzt.

  • Feuchtes Haar kämmen anstatt bürsten

Diese Empfehlung stimmt. Wenn das Haar nass ist, ist es anfälliger für Haarschäden, wie z.B. Haarbruch. Daher das nasse Haar mit einem Handtuch sanft trocken tupfen und mit einem breitzinkigem Kamm bearbeiten.

  • Braunes Haar wächst schneller als Blondes

Da blondes Haar meist feiner ist als braunes, bricht dieses leichter ab. Aus diesem Grund haben viele manchmal das Gefühl, dass blondes Haar länger zum Wachsen braucht. Wie schnell die Haare wachsen, ist jedoch ausschließlich genetisch bedingt und hängt nicht von der Haarfarbe ab.

  • Hundert Bürstenstriche am Tag lassen das Haar glänzen

Das stimmt nicht ganz. Durch das Bürsten wird die Haarstruktur geglättet, die Haare werden entwirrt und das Licht bricht besser auf der Haaroberfläche. Mit der Bürste wird außerdem das natürliche Fett, welches als Schutzmantel für das Haar dient, in den Längen verteilt. Das Ergebnis: Glänzendes Haar. Hundert Bürstenstriche müssen es allerdings nicht unbedingt sein.

  • Längere Einwirkzeit der Haarfarbe bringt intensiveres Ergebnis

Dieser Mythos ist schlichtweg falsch. Die angegebene Einwirkzeit auf der Haarfarbe bzw. Haartönung ist genau abgestimmt, um ein optimales Farbergebnis für eine möglichst schonende Anwendung zu erzielen. Eine längere Einwirkzeit bringt also keine intensivere Farbe.

  • Silikone sind schlecht fürs Haar?

Diese Annahme unter den Haar-Mythen hält sich hartnäckig, ist aber falsch. Besonders bei Pflegeprodukten für strapaziertes Haar sind Silikonöle wichtig, da sie die Haarstruktur verbessern und das Haar pflegen, um es wieder gesünder aussehen zu lassen. Silikone sind allgemein sehr gut hautverträglich, häufig besser als viele Pflanzenöle aus der Natur. Das liegt daran, dass Silikonöle anders als natürliche Öle kaum auf Sauerstoff reagieren.

  • Haarglanz durch kaltes Wasser

Diese Vorstellung geistert schon seit langem in den Köpfen der Menschheit herum: Das Ausspülen mit kaltem Wasser läßt das Haar stärker glänzen. Als Begründung wird angeführt, dass durch das Spülen mit kaltem Wasser die Kutikula flacher anliegt und darum mehr Licht reflektiert. Allerdings gibt es keinerlei wissenschaftliche Erkenntnisse, die diese Annahme stützen. Die Verwendung von kaltem Wasser ist sicherlich ein probates Mittel, um wach zu werden, aber ein wissenschaftlich bewiesener und sehr viel angenehmerer Weg dafür zu sorgen, dass die Kutikula seidig ist, ist die Verwendung eines Conditioners bzw. einer Pflegespülung nach jeder Haarwäsche.