Die Diskussion um Aluminiumsalze in Kosmetika, insbesondere in Antitranspirantien, beschäftigt Verbraucher seit Jahren. Antitranspirantien enthalten Aluminiumverbindungen, die den Schweißfluss gezielt reduzieren. Doch sind diese Produkte wirklich unbedenklich verwendbar?

Basierend auf wissenschaftlichen Bewertungen und Stellungnahmen führender EU- und deutscher Institutionen bietet dieser Artikel Klarheit zum Thema Aluminium in Deos.

Was ist der Unterschied: Deo vs. Antitranspirant?

Es ist wichtig, zwischen den beiden Produktarten zu unterscheiden, da sie unterschiedliche Wirkmechanismen haben:

  • Deodorant (Deo): Verhindert primär Körpergeruch. Es enthält antibakterielle Wirkstoffe, die die geruchsbildenden Bakterien hemmen, und überdeckt Gerüche zusätzlich mit Duftstoffen. Es stoppt das Schwitzen nicht.

  • Antitranspirant: Reduziert den Schweißfluss. Es enthält Aluminiumsalze (z.B. Aluminiumchlorhydrat, ACH), die die Ausgänge der Schweißdrüsen vorübergehend verengen. Zusätzlich wirkt es antibakteriell und vermindert so auch den Geruch.

Aktuelle wissenschaftliche Bewertung: Sind Aluminiumsalze sicher?

Die Spekulationen über einen möglichen Zusammenhang zwischen Aluminiumverbindungen in Antitranspirantien und der Entstehung von Krankheiten wie Brustkrebs oder Alzheimer basieren laut aktuellem wissenschaftlichem Konsens nicht auf einer gesicherten Grundlage.

Die Faktenlage zu Aluminium in Antitranspirantien:

  • EU-Bestätigung: Das SCCS (Scientific Committee on Consumer Safety), das unabhängige wissenschaftliche Beratergremium der EU-Kommission, bestätigt in aktuellen Stellungnahmen die Sicherheit des Gebrauchs von aluminiumhaltigen Antitranspirantien, Zahnpasten und Lippenstiften.

  • Deutsche Risikobewertung: Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat seine Risikobewertung aktualisiert und festgestellt: Der Beitrag von aluminiumhaltigen Antitranspirantien zur Gesamtbelastung des Körpers mit Aluminium ist deutlich geringer als zuvor angenommen.

  • Gesundheitliche Unbedenklichkeit: Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den regelmäßigen Gebrauch von aluminiumhaltigen Antitranspirantien sind nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft unwahrscheinlich.

  • Anwendung auf rasierter Haut: Auch die Anwendung auf rasierter Haut, bei der ein geringer Teil der obersten Hautschicht abgetragen wird, gilt als sicher und liegt innerhalb der wöchentlich tolerierbaren Aufnahmemenge.

Verbraucher können die im Handel angebotenen kosmetischen Mittel, die Aluminiumverbindungen enthalten, somit unverändert als gesundheitlich unbedenklich ansehen.

Die Wahl liegt bei Ihnen: Transparenz und Alternativen

Die Entscheidung zwischen Deo und Antitranspirant hängt letztlich von Ihren persönlichen Bedürfnissen ab:

Ziel Empfohlenes Produkt Wirksamkeit
Nur Geruchsvermeidung Deodorant (aluminiumfrei) Hemmt Bakterien und überdeckt Geruch.
Reduzierung der Achselnässe Antitranspirant (aluminiumhaltig) Verengt Schweißdrüsen, reduziert Schweißfluss.

Wenn Sie Aluminium meiden möchten, bieten die Hersteller heute zahlreiche aluminiumfreie Alternativen. Diese verwenden oft Zink- oder Magnesiumverbindungen oder setzen auf Inhaltsstoffe wie Alkohol oder Salbei, um Bakterien zu hemmen und Feuchtigkeit zu binden, ohne jedoch den Schweißfluss so stark zu blockieren wie ein Antitranspirant.

Ob ein kosmetisches Produkt Aluminium enthält, können Sie jederzeit über die Kennzeichnung der Inhaltsstoffe (INCI) auf der Verpackung überprüfen. So treffen Sie immer eine informierte Wahl für Ihre Haut- und Körperpflege.

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