Sonnenschutz hat für die Österreicher einen hohen Stellenwert. 32 Millionen Euro gaben sie 2014 für Sonnenkosmetik aus. Dennoch zeigt eine Studie von Kosmetik transparent, dass der Wissensstand über den richtigen Umgang mit der Sonne lückenhaft ist.

Markt für Sonnenkosmetik weiterhin stark
32 Millionen Euro gaben die Österreicher im Vorjahr für Sonnenschutzprodukte aus. Damit verzeichnet der Markt für Sonnenkosmetik im Vergleich zu 2013 ein leichtes Minus von rund einem Prozent. Allerdings ist der Markt in den Vorjahren um bis zu sieben Prozent gestiegen und befindet sich auf einem hohen Niveau.

„Das deutet auf ein zunehmendes Bewusstsein der Österreicher für Sonnenschutz hin. Die Österreicher greifen außerdem vermehrt zu Produkten mit höherem Lichtschutzfaktor (LSF). „Waren vor zehn Jahren Präparate mit einem durchschnittlichen LSF zehn gebräuchlich, sind es heute Produkte mit einem Faktor zwischen 20 und 30“, betont Gerhard Gribl von Kosmetik transparent.

Das zeigt auch die aktuelle Studie: Rund 40 Prozent der Österreicher verwenden Sonnenschutzprodukte mit einem hohen Lichtschutzfaktor von 30 bis 50, etwa ein Drittel bevorzugt Produkte mit einem LSF von 15 bis 25.

Gebräunte Haut ist In, aber Bewusstsein für Sonnenschutz nimmt zu
Die aktuelle Studie macht deutlich: Noble Blässe ist Out, gebräunte Haut steht hoch im Kurs. So gefallen sich 42 Prozent der Österreicher braun gebrannt am besten. Und für jeden Zweiten gehört Sonnenbräune zum Urlaub dazu. Doch die Zeiten des ungeschützten Bratens in der Sonne sind vorbei: Rund die Hälfte der Befragten gibt an, sich vor dem Sonnenbaden immer gut einzucremen, ein Drittel tut dies zumindest teilweise. Und immerhin ein Viertel verwendet Sonnenschutz bei allen Aktivitäten außer Haus während der warmen Jahreszeit. Jeder zweite Österreicher meidet die Mittagssonne, um sich vor der Sonne zu schützen und 22 Prozent liegen generell nur im Schatten. Auffallend ist, dass der Sonnenschutz der Kinder einen höheren Stellenwert hat, als der eigene: So cremen 70 Prozent der Befragten ihre Kinder immer gut ein, aber nur 47 Prozent denken dabei an den eigenen Schutz vor der Sonne.

Österreicher schätzen sich sonnenunempfindlich ein
Geht es nach der Meinung der Österreicher, dann beschreiben sich 31 Prozent als sonnenunempfindlich (Hauttyp 4) und 39 Prozent als wenig sonnenempfindlich (Hauttyp 3). Nur knapp 30 Prozent schätzen sich als (sehr) sonnenempfindlich (Hauttyp 1 und 2 ein). Und das, obwohl wir hierzulande mehrheitlich hellhaarig und hellhäutig sind.

22 Prozent haben jedes Jahr mindestens einen Sonnenbrand
22 Prozent der Österreicher haben nach eigenen Angaben jedes Jahr mindestens einen Sonnenbrand. Vor allem Männer (27 Prozent) und junge Erwachsene bis 29 Jahre (38 Prozent) haben deutlich häufiger Sonnenbrände. Zum Vergleich: Bei den Frauen sind es rund 16 Prozent, die jährlich einen Sonnenbrand haben, bei den Über-40-Jährigen sind es sogar „nur“ zehn Prozent.

„Meist summieren sich die Sonnensünden über viele Jahre. Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken“, erklärt Gerhard Gribl.

UVA- und UVB-Symbol weitgehend unbekannt
Rund zwei Drittel der Österreicher kennen das UVA- und UVB-Symbol auf Sonnenschutzprodukten nicht.

„Damit hat sich der Wissensstand der Österreicher zur UVA- und UVB-Kennzeichnung stark verschlechtert. Das ist für uns ein klarer Auftrag für eine verstärkte Aufklärungsarbeit“, erklärt Gerhard Gribl.

In einer Kosmetik transparent Studie 2011 kannten „nur“ rund 33 Prozent die Zeichen nicht. Etwa 20 Prozent der Befragten kennen zwar die Symbole, wissen aber die genaue Bedeutung nicht. Und rund sechs Prozent verwechseln die beiden Zeichen. „Grundsätzlich gilt: UVA-Filter schützen vor langfristigen Schäden, Sonnenallergien und frühzeitiger Hautalterung, UVB-Filter vor Sonnenbrand.

„Der UVA-Schutzfaktor muss mindestens ein Drittel des UVB-Schutzfaktors betragen. Sonnenschutzprodukte, die dieses Verhältnis aufweisen, dürfen das UVA-Siegel tragen“, klärt Gerhard Gribl auf.

Österreicher achten bewusst auf Markenprodukte
Etwa 44 Prozent der Österreicher achten beim Kauf von Sonnenschutzprodukten ganz bewusst auf Markenprodukte. 38 Prozent kaufen sich vor der Sommersaison immer ein neues Sonnenschutz-produkt. Rund ein Drittel achtet nicht auf das Haltbarkeitsdatum von Sonnenschutzprodukten, sondern verwendet sie, bis sie aufgebraucht sind.

„Sonnencremen sind aber, wie auch alle anderen Kosmetika, nur eine gewisse Zeit haltbar. Auf jedem Sonnenschutzprodukt gibt es ein kleines Symbol mit einem geöffneten Tiegel, auf dem die Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen in Monaten angegeben ist“, weiß Gerhard Gribl von Kosmetik transparent.

Rund 33 Prozent der Befragten verwenden nach dem Sonnenbad After-Sun-Produkte, bei den Frauen sind es sogar fast 40 Prozent.

Mythos „Mit Sonnencreme werde ich nicht braun“ hält sich hartnäckig
Fast 20 Prozent der Österreicher unterliegen immer noch dem Irrtum, dass man mit Sonnencreme nicht braun wird.

„Dieses Gerücht hält sich leider hartnäckig in den Köpfen der Österreicher. Doch selbst sehr dunkle, sonnenunempfindliche, vorgebräunte Menschen können sich nur 45 Minuten gefahrlos der Sonne aussetzen. Bei allen anderen Hauttypen beträgt die Eigenschutzzeit nur fünf bis maximal 30 Minuten. Ein entsprechender Sonnenschutz ist gesünder und nachhaltiger“, rät Gerhard Gribl von Kosmetik transparent.