Ob Tipp von der besten Freundin, der Mama oder der Oma: Viele sind durch Mythen rund um das Thema Sonnenschutz verunsichert und wissen oft nicht, was der Haut gut tut. Wir räumen mit den größten Sonnenschutz-Irrtümern auf.

Im Auto bin ich vor Sonnenstrahlen geschützt?
Glas, darunter auch Fensterscheiben, filtert nur teilweise UVB-Strahlen, die zu Sonnenbrand führen. Da aber auch UVA-Strahlen schädlich für die Haut sind, ist es ratsam, sich bei langen Auto- oder Busfahrten einzucremen bzw. eine Sonnenblende zu verwenden.

Mehrmaliges Auftragen von Sonnencreme verlängert die Schutzzeit?
Nein, der Schutz wird nicht verlängert, sondern aufrechterhalten. Entscheidend für die ungefährliche Dauer in der Sonne ist der Lichtschutzfaktor. Grundsätzlich gilt: Eigenschutzzeit (z.B. 10 oder 20 Minuten) x Lichtschutzfaktor = max. Gesamtaussetzungszeit. Wer beispielsweise ungeschützt nach 10 Minuten in der Sonne rote Haut bekommt, kann mit Lichtschutzfaktor 30 ca. fünf Stunden in der Sonne bleiben.

Aus Rot wird Braun?
Sonnenbrand ist ein Zeichen für einen ernsthaften Hautschaden. Die gerötete Haut erzeugt eine gewisse Bräune, um sich vor weiteren Schäden zu schützen und wird sichtbar, wenn die Rötung zurückgeht. Die Rötung selbst wird nicht braun.

Neurodermitiker dürfen nicht in die Sonne?
Doch, denn die Sonne kann die Symptome einer Neurodermitis sogar mildern. Wichtig ist der richtige Sonnenschutz. Es gibt dermatologisch entwickelte Sonnencremes, die bei Neurodermitis gut verträglich sind.

Blonde brauchen einen höheren Lichtschutzfaktor als Dunkelhaarige?
Nein, denn entscheidend ist nicht die Haarfarbe, sondern der Hauttyp. Sehr helle Hauttypen benötigen einen höheren Schutz als die dunkleren Hauttypen. In der Regel haben Blonde den Hauttyp 2 mit einer Eigenschutzzeit von ca. 10-20 min.

Ist die Haut einmal gebräunt, bekommt man keinen Sonnenbrand mehr?
Eincremen ist nach wie vor unverzichtbar. Die Haut gewöhnt sich nie dauerhaft an die Sonne und vergisst keine Sonnenschäden.

Bei ersten Rötungen reicht es für ein paar Stunden in den Schatten zu gehen?
Nein, wenn erste Rötungen auftauchen, ist es bereits zu spät. Ein Sonnenbrand erreicht seinen Höhepunkt nach rund 24 Stunden.

Sonnenschutz mit hohem LSF kann sparsamer aufgetragen werden?
Nein, denn der Lichtschutzfaktor, der auf dem Produkt angegeben ist, kann nur erreicht werden, wenn das Sonnenschutzmittel großzügig aufgetragen wird. Etwa sechs Teelöffel Sonnencreme sind bei einem Erwachsenen erforderlich, damit der vorgegebene Schutz erreicht wird. Studien belegen, dass häufig zu wenig Sonnenschutz aufgetragen wird.

Ein hoher Lichtschutzfaktor ist nur im Süden notwendig?
Die UV-Strahlung ist in südlichen Ländern, am Meer durch die Reflexion des Wassers und auch in den Bergen generell höher. Allerdings sollte man auch in Europa auf einen entsprechend hohen LSF achten. Niedrigere Lichtschutzfaktoren sollten nur von dunkleren Hauttypen oder auf vorgebräunter Haut verwendet werden.

Das Solarium hilft einem Sonnenbrand vorzubeugen?
Nein, Solarien arbeiten mit UVA-Licht. Aus medizinischer Sicht sollte auf zusätzliche Belastung der Haut mit UV-Licht verzichtet werden. Diese führt zu vorzeitiger Hautalterung. Gleichzeitig wird das Risiko an Hautkrebs zu erkranken gefördert.